Champions League, 1. Spieltag: Juventus Turin - BVB

Champions League
1. Spieltag
Juventus Turin – BVB

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Ich glaub es geht schon wieder los, das darf doch wohl nicht wahr sein…

Für drei Schwarz-Gelbe Essener startet die Reise nach Turin zum 1. Spieltag der neuen Champions League-Saison am Montagabend mit der Anreise von Essen nach Dortmund. Von dort aus geht es weiter mit dem Fanbus von Britannia Dortmund, drei weitere Mitglieder treffen wir vor Ort in Turin. Die Hinfahrt geht zügig, bei bester Laune und ein paar Kaltgetränken, und problemlos voran. Unser Weg führt uns diesmal über Basel in die Schweiz, wo uns am Morgen dann auch schon die beeindruckende Schweizer Bergkulisse erwartet. Durch den San Bernardino Tunnel führt uns unser Weg direkt nach Turin, wo wir – fast schon wie immer – in Kolonne mit Polizeibegleitung zum Treffpunkt am Parco del Valentino gebracht werden.

Mit einer kleinen Gruppe Schwarz-Gelber Anhänger aus dem Bus erkunden wir die Gegend und lassen und bei Speis und Trank an verschiedenen Örtlichkeiten. Zwischen „wir haben eigentlich keine Lust auf euch“ bis hin zu „seid herzlich Willkommen“ (inkl. BVB-Fahnen) wird unsere Anwesenheit leider nicht überall gleich aufgenommen. Trotzdem dürfen wir auch in die typisch italienische Kulinarik bei Pizza und Pasta bzw. Gnocchi eintauchen. Wohlich gestärkt geht es dann wieder zurück zum Treffpunkt, von wo wir gemeinsam mit den anderen Fans per Shuttlebus, wieder in Kolonne und mit blauleuchtender Begleitung, zum Juventus Stadium kutschiert werden. Bei all der „netten Sonderbehandlung“ weiß man bald ja gar nicht mehr, wie man morgens zur Arbeit kommen soll, wenn einem niemand die Kreuzung sperrt. 😀

Im Stadion müssen wir leider Wartezeiten am Einlass von durchschnittlich 40 bis 60 Minuten in Kauf nehmen, während alle Mitstreiter eingehend (der Vergleich zu Schwerverbrechern möge des Öfteren gefallen sein) von Kopf bis Schuh (ja ausnahmslos jeder einzelne) kontrolliert werden. Auch die Getränkeversorgung fällt – dankt nur einem kleinem Büdchen-Fenster, wie man es früher eher vom Kio um die Ecke kannte – eher mau aus. Natürlich sind wir für das Fußballspiel da, wenn man aber den Vergleich zieht zu dem, was Gästefans bei uns dürfen/erwarten können/geboten bekommen, fällt einem da nicht mehr viel zu ein. „La Vecchia Signora“ („Die alte Dame“) scheint wohl nicht so recht auf Besuch eingestellt zu sein oder vielmehr hat sie wohl einfach keine Lust. 😉

Nunja, wir sind ja wie gesagt für das Spiel da…
Das startet erst einmal gut, die Dortmunder spielen besonders in der Anfangsphase gut auf und setzen die Gastgeber schnell und gut unter Druck. Nach gut 30 gespielten Minuten mochte einem dann aber wieder mal der Gedanke aufkommen, „wenn’s gleich nicht klingelt, kriegen wir eins“. Zählens wertes bleibt aber letztendlich in der ersten Hälfte gänzlich aus und wir gehen mit 0:0 in die Pause.

Die zweite Hälfte zwischen den „Bianconeri“ und den „Nerogialli“ startet druckvoll, richtig wild wird es dann aber ab der 53. Minute, als Adeyemi zum 1:0 aus Dortmunder Sicht trifft. Der erste Step ist geschafft, jetzt kurz halten und nachlegen – kann ja nicht so schwer sein. Denkste! Die Chancen sind auf beiden Seiten vielzählig, sodass das ein und andere Raunen durch die Reihen geht, bis die Gastgeber in der 64. Minute zum 1:1 Ausgleich treffen. Die Schwarz-Gelbe Antwort folgt heute prompt, als Nmecha in der 65. Minute erneut zur Führung trifft. Auch die Gemüter auf den Heim- und Gasträngen verfallen in ein stetiges Auf und Ab der Gefühle, besonders als Juventus bereits in der 68. erneut ausgleichen kann. Wieder pari! In der 74. wird es dann wieder euphorischer, als Couto das 3:2 in Juventus‘ Kasten zimmert. Zum dritten Mal die Führung für unsere Dortmunder Jungs. Nach einer, eher peinlichen und unnötigen, Diskussion im TEAM, wer den gegebenen Elfmeter ausführen würde, trifft Bensebaini dann noch in der 80. Minute zum 4:2. Das könnte man dann jetzt mal so stehen lassen. Bis zur 90. Minute läuft das auch ganz gut, leider unterlaufen in der nachfolgenden Nachspielzeit aber Fehler, die diese tolle Leistung ins Wanken bringen. In der 90.+4 (von 6) folgt Gegentreffer Nr. 3 für die Gastgeber. Der Zähler beflügelt diese so enorm (und bringt unsere Verteidigung offenbar so in Unruhe), dass in der 90.+6 dann auch noch der erneute Ausgleich fällt. Danach ist dann auch Schluss und wir bleiben mit verdutzten Gesichtern und einem Punkt in der Tasche zurück. Gekämpft, geführt und doch irgendwie „verloren“ – schade! Trotz allem bleibt die zweite Halbzeit als Tor-Spektakel in den Gedanken zurück, während wir uns nach fast einer Stunde Blocksperre zu unseren Bussen begeben. Hätte man uns vor dem Spiel den einen Punkt zugesagt, hätte man das sicher so unterschrieben. Dass dieser aber so zustande kommt, hätte wohl niemand erwartet.

Nach dem Spiel geht es dann also wieder zurück Richtung Autobahn, natürlich nicht ohne Eskorte, und gen Schweiz. Gegen 3 Uhr kommt die Reise dann vorerst zum Stillstand. Der San Bernardino Tunnel ist in dieser Nacht für Busse gesperrt und kann nicht befahren werden. Nach einer dann doch nur „etwas längeren“ Pause kann die 5er Kolonne dank unserer fleißigen Busfahrer dann aber drehen und die Reise, über einen kleineren Umweg, auf dem San Bernardino Pass fortsetzen. Über wendige Serpentinen geht es in tiefer Nacht in die Schweiz wieder Richtung Basel. Schon Wahnsinn, was die Jungs da mit ihren „kleinen Kutschen“ so alles anstellen können. Mit rund 1 1/2 Std. Verspätung kommen wir wieder in Dortmund an und treten unsere letzte Reiseetappe Richtung Essen an.

Nach rund 44 Stunden auf dem Beinen erreichen wir dann auch wieder die heimischen Gefilde. Vielen Dank an alle, die organisiert haben und dabei waren. Es war uns wie immer eine Freude!
Nächstes Auswärtsziel international: Kopenhagen!


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