Hallo Borussen,
täglich grüßt das Murmeltier – oder in unserem Fall die Verbände rund um DFB und DFL sowie die Innenpolitik.
Dass Fußballfans in aller Regelmäßigkeit ins Visier populistischer Forderungen geraten, steht für viele Stadionbesucher ohnehin fast auf der Tagesordnung. Daher haben wir in der Vergangenheit bereits viele Vorstöße der selbsterklärten Law & Ordner-Vertreter abwehren oder zumindest in ihrem Schaden begrenzen müssen.
Die neuesten Forderungen rund um die im Dezember stattfindende Innenministerkonferenz erreichen jedoch eine ganz neue Dimension. So sehen die Pläne der Innenminister u. a. vor, dass zukünftig sofort Stadionverbote zu verhängen sind, sobald es zu einem polizeilichen Ermittlungsverfahren kommt – egal, wie belastbar die Vorwürfe wirklich sind oder wie sich der konkrete Einzelfall darstellt. Darüber hinaus stehen personalisierte Tickets, reduzierte (Gäste-)Kontingente bei Risikospielen, der Einsatz von KI-Gesichterkennungen sowie die Wiedereinführung der Kollektivstrafen im Raum.
Der Blick auf die jüngsten Statistiken der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) beweist allerdings, dass die Verletztenzahlen rund um Fußballspiele weiterhin rückläufig sind und das Stadionerlebnis sicher ist – und entlarvt, dass sich die ständigen Erzählungen der Innenminister rund um Andy Grote, Daniela Behrens und Armin Schuster jeglicher Realität entziehen.
Manch Verbands- und Vereinsfunktionär wird dem vielleicht entgegenhalten, dass der Druck seitens der Politik groß sei und man tätig werden müsse, um andere Schreckgespenster wie etwa die Umlage von Polizeikosten abzuwenden. Von den Verbänden erwarten wir, eine sachlich geführte sowie faktenbasierte Debatte einzufordern und sich nicht bloß zu Erfüllungsgehilfen der Innenminister machen zu lassen.
Die Bedrohung ist ernst: Sollten die wahnsinnigen Forderungen wirklich umgesetzt werden, droht den stimmungsvollen Kurven der Republik endgültig das Aus. Wir sind jedoch nicht bereit, dass auf unseren Rücken zum wiederholten Male Klientelpolitik betrieben wird und tatenlos dabei zuzusehen.
Die Politik fordern wir hingegen dringend dazu auf, rhetorisch abzurüsten und zu den Fakten zurückzukehren. Denn: Eure eigenen Statistiken lügen nicht – die Stadien sind sicher!
SÜDTRIBÜNE DORTMUND
Quelle: Südtribüne Dortmund
