NIEMALS AUFGEBEN, MARCEL!

Niemals aufgeben, Marcel!

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Hallo Borussen,

wie weite Teile der Fanszene mittlerweile mitbekommen haben dürften, begleitet uns seit Beginn diesen Jahres die schwere Erkrankung unseres Mitglieds Marcel. Im März bekam Marcel die Diagnose, dass sich zum dritten Mal ein Tumor in seinem Kopf gebildet hat, was ihn seither dazu zwingt, sich abermals dem Kampf gegen diese Krankheit zu stellen. Es ist ein Kampf, der ihm, seiner Familie und uns als seinen Freunden alles abverlangt. Es ist ein Kampf, dem sich Marcel trotz aller Rückschläge mit beeindruckender Stärke auch ein drittes Mal gestellt hat. Es ist aber auch ein Kampf, in dem der Gegner mit unfairen Mitteln kämpft und mittlerweile besteht leider die traurige Gewissheit, dass Marcel diesen Kampf nicht gewinnen wird.

Die erste Diagnose eines Gehirntumors ereilte Marcel bereits im Jahr 2017. Durch eine Operation in der Uniklinik Essen konnte der Tumor glücklicherweise entfernt werden. Zwar hinterließen der Eingriff und die entsprechende Therapie ihre Spuren, dennoch konnte Marcel im Anschluss wieder sein Leben mit seiner Familie und seinen Freunden leben und auch seine geliebte Borussia im Stadion unterstützen. Marcel schien im Kampf gegen den Krebs mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein und es kehrte Normalität ein, ehe im Jahr 2021 der nächste Rückschlag folgte. Wieder hatte sich ein Tumor im Gehirn gebildet und wieder war Marcel gezwungen zu kämpfen. Auch der zweite Eingriff in Essen war erfolgreich und es sah so aus, als hätte sich der Kampfgeist abermals ausgezahlt. Zwar hatte Marcel nach den beiden Eingriffen immer wieder mit epileptischen Anfällen zu kämpfen, die beiden erfolgreichen Operationen ermöglichten ihm aber zumindest ein weitestgehend normales Leben. Marcel heiratete seine Frau Denise und machte das Familienglück mit der inzwischen zur Welt gekommenen, gemeinsamen Tochter perfekt. Und auch wir hatten Marcel wieder in unserer Mitte und konnten mit ihm zusammen auf der Südtribüne stehen. Es war stets zutiefst beeindruckend, wie Marcel mit seinem Schicksal umgegangen ist, sich mit den inzwischen bestehenden Einschränkungen arrangierte und sich trotz allem auch immer wieder in unsere Gruppe einbrachte.
Leider riss uns allen die plötzliche Diagnose der erneuten Rückkehr des Tumors im März diesen Jahres den Boden unter den Füßen weg. Dass mit jeder erneuten Operation auch größere Risiken einhergehen, ist selbsterklärend. Zudem saß der Tumor nun sehr nah am Motorik- und Sprachzentrum, was einen ähnlichen Eingriff wie zuvor unmöglich machte. Es war zunächst schlichtweg kein Arzt zu finden, der sich die OP zutraute. Trotz der nun deutlich geringeren Aussicht auf Erfolg, war Aufgeben keine Option. Bei der Suche nach einem Spezialisten wurden wir in der Charité Berlin in Person von Prof. Dr. Vajkoczy fündig, welcher sich bereit erklärte, den Eingriff durchzuführen. Die Tatsache, dass dessen Arbeit nur auf private Rechnung in Anspruch genommen werden kann, war ebenfalls keine Hürde und wir schafften es, die Kosten gemeinsam aus privaten Mitteln zu stemmen. Auch wenn der Tumor bei der Operation im April nicht komplett entfernt werden konnte, schöpften wir durch den insgesamt positiven Verlauf neue Hoffnung. Der Kampf war zwar nicht gewonnen, aber es schien, als seien wir auf einem guten Weg. Wie eingangs erwähnt, machten die letzten Untersuchungen leider all unsere Hoffnungen zunichte. Marcel ist unheilbar krank. Uns bleibt leider keine andere Wahl, als das irgendwie zu begreifen.

Wir sind unglaublich dankbar über die Anteilnahme der Dortmunder Fanszene in den vergangenen Monaten. Wir sind dankbar über jede Geste, jede Nachfrage nach Marcels Zustand und jede einzelne Stimme, die nach Spielende das „Auf geht’s Marcel, kämpfen und siegen!“ mitgesungen hat. Gleiches gilt für unsere Freunde von Aris, Brøndby sowie aus Köln und Burghausen, die uns in dieser schweren Zeit zur Seite stehen. Dieser Zusammenhalt hat nicht nur uns enorm durch die letzten Monate geholfen, sondern Marcel auch stets wissen lassen, dass er nicht alleine ist.

Marcel wird aktuell in einem Dortmunder Krankenhaus behandelt und ist von dem Kampf der letzten Monate gezeichnet. Er ist auf den Rollstuhl angewiesen, kann nicht mehr sprechen und seinen rechten Arm nicht mehr bewegen. So unbegreiflich die Situation für uns als seine Freunde ist, können wir uns nicht annähernd vorstellen, was seine Familie, seine Frau und seine kleine Tochter gerade durchmachen. Und natürlich Marcel selbst, der für seinen Kampfgeist nicht belohnt wird. Wir befinden uns in einer Phase, in der jeder gemeinsame Tag und jeder gemeinsame Moment zählt. Nach intensivem Austausch mit den behandelnden Ärzten, hat sich die Avastin-Therapie als eine Möglichkeit herausgestellt, Marcel zumindest etwas mehr Lebenszeit und idealerweise auch etwas mehr Lebensqualität zu verschaffen. Es ist der letzte Strohhalm für Marcel und seine Familie und sie haben sich gemeinsam entschieden, dass sie nach diesem greifen möchten, solange es eben geht. Da dieses Medikament nach aktuellem Stand von den Krankenkassen nicht übernommen wird, möchten wir hier abermals unseren Beitrag leisten und die Familie finanziell unterstützen. Es ist in der Situation der Machtlosigkeit leider das Einzige, was wir tun können. Die Kosten sind immens und schlagen mit 3.000 Euro pro Infusion zu Buche, welche alle zwei Wochen verabreicht werden muss. Um dabei einen möglichst großen Anteil leisten zu können, möchten wir Spenden für die Therapie sammeln.
Uns ist bewusst, dass wir durch unsere Reichweite hier Möglichkeiten haben, über die andere Borussen, die vielleicht ähnlichen Schicksalsschlägen ausgesetzt sind oder waren, nicht verfügen. Aber für uns geht es schlichtweg darum, unserem Freund ein besseres Lebensende zu bescheren, sodass wir uns kurzfristig entschieden haben, unsere Reichweite dafür zu nutzen.

Die Möglichkeit zu spenden wird es beim kommenden Heimspiel gegen Union Berlin am Büdchen von THE UNITY, beim Dortmunder Fanprojekt sowie am Westfalenstadion-Stand geben, wo jeweils Spendenboxen aufgestellt werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, per Paypal oder Banküberweisung zu spenden:

Bankverbindung:
THE UNITY – Supporters Dortmund e.V.
DE32 4405 0199 0911 0114 25

Paypal:
spende@suedtribuene-dortmund.de

Der Verwendungszweck sollte jeweils „Spende Marcel“ lauten.

Das Ausstellen einer Spendenquittung ist uns leider nicht möglich.
Sollte die Krankenkasse doch noch ihre Auffassung ändern und die anfallenden Kosten übernehmen oder sollten die Spenden die Kosten der Therapie übersteigen, werden wir das (übrige) Geld für die Unterstützung von Marcels Familie verwenden.

Wir danken euch für jeden Euro.
Niemals aufgeben, Marcel!

 

THE UNITY

Quelle: https://suedtribuene-dortmund.de/niemals-aufgeben-marcel/


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